Aktienauswahl: To buy or not to buy?

04
.
July
2024
·
Investieren und Geldanlage

Sich beim Shoppen für ein Hemd oder ein paar Schuhe zu entscheiden, kann für den einen oder die andere durchaus herausfordernd sein. Wenn das Objekt der Begierde nun eine Aktie ist, wird es für den potenziellen Käufer kaum leichter. Denn die schiere Menge an Daten zu einem Unternehmen, die vielen Faktoren, die darüber hinaus zu berücksichtigen sind und die eigenen Emotionen sind nicht leicht zu kontrollieren. Wir zeigen im Beitrag, wie Profis sich einer Anlageentscheidung nähern und was Privatanleger sich abschauen können.

Woran erkennen Profis gute Aktien?

Eines vorweg: Niemand, das gilt auch für Anlage-Profis, hat eine Kristallkugel, mit der er die Zukunft exakt vorhersagen kann. Stattdessen geht es darum, eine Aktie umfassend, aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu bewerten. Und dann darauf aufbauend realistische Szenarien zu entwickeln, wie sich der Kurs zukünftig entwickeln könnte.

Fundamentale Analyse: Die Basis muss stimmen

Die grundsätzliche Auswertung und Bewertung einer Aktie nennen Profis „fundamentale Analyse“. Für diese Methode brauchen Anleger jede Menge Unternehmensdaten. Bilanzen, Unternehmensberichte und Co. sollen helfen, mehrere zentrale Fragen zum ausgewählten Unternehmen zu beantworten:

  • Ist das Unternehmen profitabel?
  • Kann es seine Verbindlichkeiten bezahlen?
  • Steigt der Umsatz im Jahresvergleich?

Neben diesen großen, wichtigen Datenquellen können Anleger auf eine Vielzahl anderer Kennzahlen zugreifen, die für die sinnvolle Bewertung einer Aktie hilfreich sind. Diese Zahlen sind heutzutage sogar oft im Internet zu finden. Aber Vorsicht: Nicht jeder Internetquelle ist verlässlich.

Gewinn je Aktie

Diese Kennzahl gilt als grundsätzliche Messgröße für die Profitabilität eines Unternehmens. Errechnet wird sie, wenig verwunderlich, indem der Gewinn durch die Gesamtzahl an Aktien geteilt wird. Ein hoher Gewinn je Aktie gibt dem Unternehmen beispielsweise die Chance, Dividenden auszuschütten. Entwickelt sich der Gewinn je Aktie längerfristig positiv, hat das Unternehmen entweder seine Kosten sehr gut im Griff oder ein stark nachgefragtes Produkt mit gutem wachsendem Absatz – im besten Fall beides. Wichtig: Nicht jedes Unternehmen ist profitabel, weswegen diese Kennzahl womöglich nicht verfügbar ist. Das heißt aber nicht automatisch, dass ein Investment nicht trotzdem sinnvoll sein kann.

Kurs/Gewinn-Verhältnis

Diese Kennzahl gehört zu den Basics, die Anleger in jedem Fall kennen sollten. Man erhält sie, indem die Marktkapitalisierung durch den Jahresüberschuss geteilt wird. Ob ein KGV gut oder schlecht ist, lässt sich ebenfalls nur schwer pauschal festlegen. Das ist abhängig von Marge, Wachstum und vielen anderen Faktoren.

Beta

Diese Kennzahl gibt an, wie sich die Schwankungsbreite einer Aktie zum Gesamtmarkt verhält. Ausgangspunkt ist die Zahl 1. Eine Aktie, die stark im Kurs schwankt, hat ein Beta über 1, während eine Aktie, die nur wenig schwankt, ein geringeres Beta als 1 hat.

Ob eine Aktie ein höheres oder ein niedrigeres Beta hat, hängt stark von dem Sektor, der Unternehmensgröße und einigen weiteren Faktoren ab. Beispielsweise schwanken zyklische Aktien, Wachstums-Aktien und die Kurse kleiner Unternehmen stärker, während große Blue-Chip Aktien aus defensiveren Sektoren wie Pharma und Versorgung in der Regel weniger schwanken.

Eine Auswahl weiterer interessanter Kennzahlen inklusive einer Einordnung durch unser Research Team finden Sie hier bei uns auf dem Blog.

Technische Analyse: Der Blick auf den Markt

Neben der fundamentalen Analyse ist die technische Analyse eine beliebte Methodik, um eine Investmententscheidung zu untermauern. Diese Methodik setzt nicht auf die Betrachtung von Unternehmenskennzahlen oder die Bewertung einer Aktie, sondern versucht anhand statistischer Trends und Auswertungen Erkenntnisse über die weitere Kursentwicklung einer Aktie zu erlangen.

Die Methodik betrachtet beispielsweise gleitende Mittelwerte von Aktienkursen über verschiedene Zeiträume, beispielsweise über 30, 50 oder 200 Tage. Die 200-Tage-Linie erlaubt den Analysten eine längerfristige Einordnung des aktuellen Aktienkurses gegenüber seiner eigenen Performance. Selbstverständlich sind vergangene Wertentwicklungen keine Garantie für die Zukunft, aber tendiert eine Aktie unter ihrem durchschnittlichen Kurs, könnte das auf eine Kaufgelegenheit hindeuten.

Die genauen Unterschiede zwischen der fundamentalen und der technischen Analyse haben wir auch in diesem Blogbeitrag beleuchtet.

Fazit: Ohne Kontext ist alles nichts

Keine Kennzahl, keine statistische Größe kann allein als Grundlage für eine Kaufentscheidung dienen. Stattdessen ist es ratsam, verschiedene Perspektiven zu kombinieren, um ein möglichst umfassendes Bild zu gewinnen. Auch die Einordnung der Informationen im gesamtwirtschaftlichen Kontext ist unverzichtbar. Und nicht jede Information ist für Anleger frei zugänglich.  Gerade solche, die nur durch den persönlichen Austausch mit Unternehmen zu erlangen sind, bleiben oft professionellen Anlegern vorbehalten. Wer Zeit und Mühe bei der Geldanlage sparen möchte, kann auch auf die Unterstützung von Profis, wie bei Solidvest, setzen.

Marketing-Anzeige – Alle hier veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Die enthaltenen Aussagen geben die aktuelle Einschätzung der DJE Kapital AG wieder. Diese können sich jederzeit, ohne vorherige Ankündigung, ändern. Alle getroffenen Angaben sind mit Sorgfalt entsprechend dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung gemacht worden. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch keine Gewähr und keine Haftung übernommen werden.
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