Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zu investieren? Immer. Und nie. Denn den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Umso wichtiger ist die Dauer eines Investments. Anleger, die lange und breit gestreut investieren, haben gute Aussichten.
250 Jahre Wahrheit
Zeit ist Geld. Das schrieb bereits Benjamin Franklin 1748 in seinem Buch „Ratschläge für junge Kaufleute“. Das Faszinierende daran: Der Satz ist auch 250 Jahre später zutreffend. Zwar konnte Benjamin Franklin noch nicht wissen, wie die Kapitalmärkte im 21. Jahrhundert aussehen. Doch trifft er damit eines ihrer Kernprinzipien auf den Punkt. Zeit ist eine der wichtigsten Determinanten für den Erfolg an den Börsen. Die Rede ist hier aber nicht vom perfekten Einstiegszeitpunkt, nachdem Anleger immer wieder suchen als wäre er der heilige Gral.
Warten auf den Einstieg
Denn das Warten auf das perfekte Markt-Timing führt oft zu einem Stillstand. Steigen die Kurse, sind die Märkte „überhitzt“ und „überteuert“. Fallen Sie, dominieren die Sorge vor Crash und weiteren Verlusten. Wer nach einem Grund sucht, mit seinem Investment abzuwarten, wird diesen vermutlich immer finden. Im schlimmsten Fall verharrt der werdende Anleger dann dauerhaft in der vermeintlichen Sicherheit eines Giro-, bzw. Festgeldkontos oder Sparbuchs. Hier bestehen zwar, anders als an den Kapitalmärkten, nur geringe Verlustrisiken. Aber eben bei der aktuellen Zinslage kaum bis keine Renditechancen, sogar ein Verlust an zukünftiger Kaufkraft droht.
Wer zu spät kommt verpasst die Rendite
Wer sich langfristig am Markt-Timing probiert und beispielsweise versucht anhand von Arbeitsmarktdaten, Aktienmarktbewertungen und anderen volkswirtschaftlichen Daten wieder und wieder den richtigen Einstiegszeitpunkt zu erkennen, setzt sich einem akuten Risiko aus: die guten Tage am Markt zu verpassen. Denn das ist leicht passiert. Das zeigt eine Untersuchung der Sutor Bank. Nur 13 Tage machen demnach über einen Zeitraum von 31 Jahren bei einem Investment in den DAX die Hälfte der gesamten Rendite aus. Eine negative Rendite drohte sogar dem, der die stärksten 33 Tage verpasst.
Timing ist verlockend, aber risikoreich
Das ist bei weitem kein Einzelfall. Auch andere Indizes, das belegt die Studie, zeigen ein ähnliches Bild. Der bei ETF-Anlegern beliebte MSCI World erwirtschaftete in nur 12 Tagen 50 Prozent seiner Rendite. Der große US-amerikanische Leitindex S&P 500 brauchte dafür 17 Tage, der Hang Seng in Hong Kong sogar nur 9. Wer diese wenigen Tage verpasst, weil er auf das optimale Timing gesetzt hat, beraubt sich selbst seiner Rendite. Wir erinnern uns an Benjamin Franklin: Zeit ist Geld. Aber zu wenig Zeit kostet im schlimmsten Fall Geld.
Langer Atem zahlt sich aus
Deswegen gibt es in der Welt der Geldanlage den Merksatz: Time in the market beats timing the market. Also zu Deutsch: Zeit im Markt schlägt Markt Timing. Je länger die Laufzeit einer Investition am Aktienmarkt, desto besser ist statistisch ihre Renditechance. Bitte nicht falsch verstehen: Regelmäßiges Sparen, beispielsweise per Sparplan, ist selbstverständlich trotzdem sinnvoll. Grundsätzlich ist eine Investition am Kapitalmarkt, egal ob Stück für Stück oder per „Lump Sum“, trotz aller Risiken immer noch für viele Menschen eine der sinnvollsten Optionen, um langfristig ein Vermögen aufzubauen.
Geldanlage an Profis abgeben
Wer sich weder mit den komplexen Fragen des Markt-Timings noch mit den psychologischen Effekten der Geldanlage beschäftigen möchte, kann auf die Unterstützung von Experten zurückgreifen. Als Online-Vermögensverwaltung der DJE Kapital AG verfügt Solidvest über mehr als 45 Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der Selektion der Aktien und Anleihen greift Solidvest auf die ausgewiesene Expertise der DJE Research-Abteilung zurück. Fairer Hinweis: Auch Expertise und Erfahrung sind keine Garantie für zukünftige Wertentwicklung.